„Demokratie will gelernt sein!“
Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021 an der BBS Boppard
Die Bundestagswahl 2021 ist vorbei und es ist nun an den Parlamentsparteien, in den kommenden Wochen die politische Zukunft der deutschen Regierung zu verhandeln. Stehen dem politischen Berlin noch arbeitsreiche Wochen bevor, so hat die BBS
Boppard ihre ‚Hausaufgaben‘ bereits erfolgreich gemeistert: Sie konnte in den vergangenen Wochen über 800 Schülerinnen und Schüler dazu bewegen, im Rahmen der Juniorwahl demokratisch aktiv zu werden und die eigene Stimme abzugeben. Das Wahlergebnis steht nun fest und bestätigt einige zentrale Bundestrends.
Bei der Juniorwahl, die sich als eine originalgetreue Simulation der echten Bundestagswahl versteht, ging es hauptsächlich um das Erleben und Lernen von Demokratie, von demokratischen Prozessen und demokratischer Willensbildung. Alter und Herkunft der Schülerinnen und Schüler spielten bei diesem schulischen Wahlgang keine Rolle. Alle durften dabei sein. Gleichzeitig sollten Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass die eigene Stimme für die persönliche Meinungsbildung und die Zukunft einer Gesellschaft großes Gewicht hat.
Die Juniorwahl ist das Ergebnis eines Sozialkundeprojekts in der Klasse der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft (HBW 21). Organisiert und begleitet wurde es von vier Sozialkunde-Lehrkräften: Sarah Kremer begleitete als zuständige Sozialkundelehrerin zusammen mit Thomas Buß das Projekt didaktisch im Unterricht und bereitete die Klasse auf den Einsatz als Wahlhelfer und Wahlhelferinnen vor. Nadim Kabbani und Timo Hoffmann organsierten die Durchführung des Projekts für die gesamte Schule und gewährleisteten, dass alle Klassen an der Wahl teilnehmen konnten. „Wählen will gelernt sein“, bringt Nadim Kabbani die Mission des Projekts auf eine griffige Formel. Dieser Lernprozess umfasste im Rahmen der Wahl-Simulation eine Reihe wichtiger Prozess-Schritte: Es wurden Wählerverzeichnisse angelegt und Wahlbenachrichtigungen versandt. Für die Klassen der Schule stand das Thema Wahlen verstärkt auf dem Stundenplan. „Als besonderes Highlight kam sehr häufig und erfolgreich die App „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale für politische Bildung zum Einsatz“, freute sich Sarah Kremer über die gelungene Wahlvorbereitung in der Schule. Zudem hatte die Höhere Berufsfachschule Wirtschaft im Vorfeld der Juniorwahl Informationsmöglichkeiten in Form von Plakatwänden angefertigt, die unter anderem die Kernaussagen der Parteien zu unterschiedlichen Fragestellungen beinhalteten und so die jungen Wählerinnen und Wähler gezielt auf den Wahlakt vorbereiten konnten. Außerdem gestaltete die Klasse einen Raum bedarfsgerecht zu einem Wahllokal um und fungierte als eifriges Wahl-Team an den Wahltagen in der Woche vor der Bundestagswahl. Im Anschluss an die Wahl wurden die Stimmen gemeinsam ausgezählt. Timo Hoffmann zeigt sich sehr zufrieden mit der Klasse: „Die HBW 21 hat hier für einen reibungslosen Ablauf der Wahl gesorgt und damit aktiv das politische Lernen an der BBS Boppard gefördert.“
Schulleiterin Gabriele Wingender zeigte sich mit der erfolgreichen Durchführung der Juniorwahl an ihrer Schule sehr zufrieden und betonte, dass Demokratiebildung an der BBS Boppard einen politisch wie pädagogisch hohen Stellenwert genießt: „Ich sehe eine wichtige Aufgabe von uns als Europa-Schule, Gewaltenteilung, freie Wahlen, Grund- und Bürgerrechte, Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Teilhabe gerade in Zeiten des wachsenden Populismus und Extremismus immer wieder als bedeutende Vorzüge der Demokratie lebendig zu veranschaulichen.“
Die BBS Boppard ist eine von 4.500 Schulen, in denen insgesamt knapp 1,4 Millionen Jugendliche in den vergangenen Wochen an der Juniorwahl teilgenommen haben. Das Gesamtergebnis der Juniorwahl in ganz Deutschland findet sich online unter www.juniorwahl.de. Das Ergebnis an der BBS Boppard findet sich auf dieser Seite.