Heilerziehungspflege – ein vielseitiger Beruf mit besten Ausbildungschancen
Premiere des Aktionstages Heilerziehungspflege (HEP) der BBS Boppard
Mitte November 2019 ereignete sich in der Stadthalle Boppard eine erfolgreiche Premiere: In Zusammenarbeit mit sechs großen Einrichtungen organisierte die BBS Boppard den Aktionstag Heilerziehungspflege als erfolgreiches Kontakt- und Austauschforum zwischen Einrichtungen der Behindertenhilfe, zahlreichen Ausbildungsinteressierten und darüber hinaus einer interessierten Öffentlichkeit.
Den gesamten Tag bestand reichlich Gelegenheit, sich über das vielseitige und abwechslungsreiche Berufsbild der Heilerziehungspflege zu informieren und mit Fachleuten aus der beruflichen Praxis persönlich ins Gespräch zu kommen – ein Angebot, das auf großen Zuspruch stieß.
Wie nennt man etwas, das der überwiegende Teil aller Beteiligten gleichermaßen als „wichtige Initiative“, als „innovativ“ und „gut nachgefragt“ bezeichnet? Richtig, das nennt man einen Erfolg. Und genau das war der Aktionstag Heilerziehungspflege, mit dem die BBS Boppard in Zusammenarbeit mit Bethesda-St. Martin, den Caritasverbänden Koblenz und Westerwald-Rhein-Lahn, dem Herz-Jesu-Haus Kühr, der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück sowie der Stiftung Scheuern einer breiteren Öffentlichkeit die Tätigkeit der Heilerziehungspflege als vielseitigen, attraktiven, abwechslungsreichen und stark nachgefragten Beruf vorzustellen. „Es ist ja mächtig was los hier“, freute sich Robert Zewen, Leiter des Edith-Stein-Hauses in St. Goarshausen, über den „Saal voller Menschen“. Und tatsächlich füllten viele Interessierte vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag den großen Saal der Stadthalle Boppard. Dort erwartete die Besucherinnen und Besucher ein breites Informations- und Beratungsangebot mit Fachleuten vor Ort zum Berufsfeld der Heilerziehungspflege. Zudem boten sich beispielsweise mit Murmelbildern, Stencils, Armbändern und der audiovisuellen Simulation von Schizophrenie etliche Gelegenheiten aktiven Erlebens rund um die HEP-Praxis an anschaulichen Mitmach-Stationen, an denen Auszubildende aus den Fachschulklassen der BBS Boppard die praktische Arbeit in der Heilerziehungspflege gegenständlich demonstrierten. Als weiterer Hingucker wirkte auch der von der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück präsentierte „Klangstuhl“, in dem es sich bei selbst erzeugten Saitenklängen vortrefflich entspannen lässt. Für das leibliche Wohl boten Schülerinnen und Schüler der BBS Boppard schmackhafte „HEP“-Wraps und Kuchen aus eigener Herstellung an. Den dadurch erzielten Verkaufserlös spendeten sie dem Koblenzer Kinderhospiz.
Mit dem lebendigen Treiben trafen am Aktionstag HEP genau diejenigen zusammen, die auch zusammen gehören: aktive und ausbildungswillige Einrichtungen, beruflich an sozialen Berufen interessierte Menschen und die BBS Boppard als überregional renommierter Anbieter der Fachschulausbildung Heilerziehungspflege.
An den sechs Infoständen der Träger herrschte große Einigkeit darin, mit dem Aktionstag „ein gutes neues Format“ gefunden zu haben, „um das Berufsbild vorzustellen“. Die Aussteller erlebten den Aktionstag als einen „wirkungsvollen Weg zur Vorstellung des eher unbekannten Berufes“, wie es Patricia Dinse von der Stiftung Scheuern Nassau ausdrückte. Und es stimmt: Ist die Tätigkeit eines Erziehers oder einer Erzieherin heute in aller Munde und medial sehr präsent, so führt der Beruf der Heilerziehungspflege ein mediales Nischendasein und kaum ein Außenstehender weiß damit etwas anzufangen. Genau darin sehen die selbst erfolgreich in Boppard ausgebildeten Heilerziehungspfleger Angela Maciejewski, Lisa Scharrenbach und David Hoffmann von Bethesda St. Martin in Boppard die entscheidende Herausforderung: „Wir müssen unseren Beruf noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen – er ist so vielseitig und abwechslungsreich und bietet beste Ausbildungs- und Einstellungschancen.“ Dabei zeigen sie am aktuellen Imageprospekt ihres Arbeitgebers mit dem Titel „Dem Nächsten begegnen“ auf, wie viele Standorte mit unterschiedlichen Ausrichtungen allein die Bethesda-St.Martin gGmbH bietet. „Als ausgebildeter HEP kannst du sowohl örtlich als auch inhaltlich vielfach eingesetzt werden“, meint Lisa Scharrenbach und benennt die unterschiedlichen Aufgaben der Heilerziehungspfleger/innen: Begleitung, Assistenz, Beratung, Erziehung, Unterstützung, Bildung und Pflege von Menschen mit Beeinträchtigungen aller Altersstufen. Auch in Schulen und pädagogischen Beratungszentren können sie eingesetzt werden. „Und wie sieht es mit Praktika aus?“, lautete eine von vielen Fragen an diesem Morgen, denn es war den Organisatorinnen von der BBS Boppard, Claudia Merkert, Christina Rheinbay und Caroline Herz, sehr wichtig, Schülerinnen und Schüler aus Boppard und dem regionalen Umfeld einzuladen. Gerade für die Mittelstufenklassen der allgemeinbildenden Schulen sowie die Berufsfachschulen und Höheren Berufsfachschulen der BBS Boppard, die zahlreich erschienen waren, sind Schul- und Berufspraktika von großer Bedeutung für die berufliche Orientierung. Und hierzu gab es an allen Ständen grünes Licht: Alle anwesenden Einrichtungen stellen neben Ausbildungsplätzen auch etliche Praktikumsplätze zur Verfügung: „Das ist für beide Seiten ein wertvoller Gewinn“, meinte Frau Dr. Zöller vom Herz-Jesu-Haus Kühr. Man lernt sich gegenseitig kennen und überlegt im Praktikumsverlauf gemeinsam nach persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten in der Heilerziehungspflege. „Ein erstes Kennenlernen fand schon im Zuge des Aktionstages statt“ resümierte eine sichtlich zufriedene Claudia Merkert, Bereichsleiterin der Fachschule Sozialwesen an der BBS Boppard: „Heute gab es viele aufschlussreiche und vielversprechende Gespräche, die möglicherweise auch in Praktikums- und Ausbildungsverhältnissen münden. In jedem Fall bestärkt uns die heutige Nachfrage darin, einen weiteren Aktionstag durchzuführen.“ Und das ist gut so, denn ein erfolgreicher Weg in die Ausbildung braucht vor allem dreierlei: Information, Beratung und Gesprächsangebote von Mensch zu Mensch. Nach dem Aktionstag Heilerziehungspflege ist vor dem Aktionstag Heilerziehungspflege: Fortsetzung folgt!