Kind (un)erwünscht? - (D)Eine Entscheidung muss her!

Wir, die HBFS 19b, suchten uns für unsere letzte Lernreihe im Ethikunterricht eine Beschäftigung mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch zur Kompetenz ethisch Urteilen aus. Zur Auseinandersetzung mit der Thematik orientierten wir uns an den sechs Schritten einer ethischen Fallanalyse. Unsere Ergebnisse hielten wir in Form einer digitalen Wandzeitung in einem Miro-Board fest.

In unserer Lernsituation begegneten uns Marie und Jens, die ein Kind erwarten. Marie ist 18 Jahre alt, besucht die Oberstufe der Höheren Berufsfachschule und hat bereits eine Zusage für die Ausbildung als Erzieherin – ihr großer Traum. Ihr Freund Jens steht erst am Anfang seines Studiums und beide wohnen noch bei ihren Eltern.
Ausgehend von diesem (fiktiven) Fall urteilten wir spontan, was sie nun tun sollen. Anschließend setzen wir uns mit den Perspektiven möglicher, von der Situation Betroffener auseinander und diskutierten deren Sichtweisen. Dabei entdeckten wir, dass unterschiedliche Wertevorstellungen zu verschiedenen Handlungsempfehlungen führen (könnten).
Im nächsten Schritt nahmen wir ethische Grundpositionen – von radikal-liberalen, gemäßigt-liberalen und konservativen Vertretern -, aber auch die gesetzlichen Rechtsgrundlagen unter die Lupe und bedachten Konsequenzen aus diesen für unser Beispiel. Um uns dahingehend weiter zu informieren und mögliche Unterstützungsangebote kennenzulernen, erhielten wir online zugeschaltet Besuch von Frau Blank. Diese ist Diplom-Sozialarbeiterin und für die allgemeine Schwangerschaftsberatung beim Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V. in Boppard zuständig.
Wir erhielten zunächst einen allgemeinen Einblick in die vielfältige Arbeit der Caritas, bevor uns insbesondere über die Schwangerschaftsberatung berichtet wurde und wir unsere Fragen stellen konnten. Auch hierzu hielten wir unsere Erkenntnisse im Miro-Board fest. Den Erfolg des Unterrichtsbesuchs zeigen Aussagen wie „Ich wusste gar nicht, wie viele unterschiedliche Angebote und Unterstützungsmaßnahmen auch bereits während der Schwangerschaft von der Caritas geleistet werden. Das sollte eigentlich jeder wissen, damit man auch weiß, wo man Hilfe bekommt.“.
In einem abschließenden Urteil überdachten wir unsere Spontanurteile mit Blick auf die vielen neuen Perspektiven sowie Informationen. Zum Abschluss der Unterrichtsreihe reflektierten wir die von uns durchgeführte Fallanalyse und überlegten, wie und warum sich unsere Spontanurteile (nicht) änderten. Wir kamen zu dem Schluss, dass sich diese sechs Schritte der Fallanalyse auch auf jedes andere ethische Problem anwenden lassen, um dann begründet ethisch zu urteilen. Die ethische Fallanalyse eignet sich also immer dann, wenn es heißt: (D)Eine (ethische) Entscheidung muss her!

Wir laden Sie herzlich dazu ein, unsere digitale Wandzeitung mithilfe des folgenden Links zu entdecken: https://miro.com/app/board/o9J_l_AJtTw=/