Bonjour FranceMobil! Französischunterricht an der BBS Boppard mal anders!
Mit spielerischem Elan, viel Temperament und großer Aufgeschlossenheit starteten Anouk Favre und Nolwenn Étienne vom Institut français Mainz ihre sprachbezogene Charme-Offensive in Sachen Frankreich: Die Rede ist von der Initiative „FranceMobil“, die in der ersten Maiwoche dieses Schuljahres an der BBS Boppard gastierte.
FranceMobil geht aus einer Initiative des Instituts français hervor: Damit soll die Freude an der französischen Sprache und Kultur bei den deutschen Schülern und Schülerinnen spielerisch geweckt werden. Zudem soll für die deutsch-französische Zusammenarbeit geworben werden. Dabei ist der Name Programm: „France“ steht für Frankreich und „Mobil“ bezieht sich auf den Umstand, dass die französischen Sprachanimateurinnen gleichsam Frankreich mobilmachen und es auf die Reise in deutsche Klassenzimmer schicken. Seit 2002 entsendet das Institut français junge motivierte Franzosen und Französinnen mit einem Koffer voller Lernspiele durch Deutschland, um die Lernenden aus allen Lernstufen und Schularten für die französische Sprache zu begeistern – und das mit einer klaren Bilanz: Es funktioniert und es hilft!
Wenn deutsche Schülerinnen und Schüler an Frankreich und die französische Sprache denken, dann tritt nicht selten die Sorge um die Sprachbarriere in den Vordergrund: Viele möchten die Sprache des großen europäischen Nachbarn gerne lernen und sie gehört ja auch zum etablierten Fächerkanon des deutschen Schulsystems, aber sie geht den meisten Kindern und Jugendlichen nicht so leicht von der Zunge wie beispielsweise Englisch. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Lernenden die Scheu zu nehmen: „Genau hier setzt FranceMobil an“, erläutert Anouk Favre, die zuständige Ansprechpartnerin für Rheinland-Pfalz und Saarland: „Wir machen’s einfach und sprechen Französisch, und die Klassen sprechen irgendwann mit. Das funktioniert immer.“ Anouk Favre und Nolwenn Étienne eroberten dank ihrer liebevollen Art und der anregenden Spiele das Herz der Französisch-Kurse der Höheren Berufsfachschule und der Berufsoberschule 2. Die anfangs etwas unsicheren Jugendlichen überwanden durch den spielerischen Zugang schnell ihre Zurückhaltung und ließen sich nachgerade dazu verführen, Französisch zu sprechen – anfangs etwas scheu und holprig, dann jedoch zunehmend selbstsicherer und mutiger. Das Erfolgs-Rezept: Es ging weniger um Vokabeln, Aussprache oder Grammatik, sondern einzig und allein um die Freude am Reden und Mitmachen. Die Schülerinnen und Schüler öffneten sich der Kommunikation mit Anouk Favre und Nolwenn Étienne, obwohl die beiden Sprachanimateurinnen über eine Zeitstunde lang kein Wort Deutsch mit ihnen sprachen. Wie im richtigen Leben spielten Gestik, Mimik und Tonlage eine große Rolle. Dabei ließen sich Frau Favre und Frau Étienne von diversen Verständnisproblemen nicht dazu hinreißen, voreilig zu übersetzen. Demgegenüber nahmen sie sich sehr viel Zeit, Verständnisprobleme in der Fremdsprache zu bearbeiten. So gab es keinen Ausweg und keine Ausrede: Es wurde Französisch gesprochen!
„Und genau das ist gut so!“, freute sich Dr. Descourvières von der BBS Boppard. „Es ist sehr wichtig, die Sprache mit Freude und Lust zu praktizieren und sie als die Sprache vieler unserer europäischen Nachbarn zu begreifen, zu denen wir gerade mit Blick auf die gemeinsame Geschichte und auf die Wirtschaftsbeziehungen einen regelmäßigen Austausch pflegen müssen.“ Für ihn ist klar: „Französisch darf in der Schule nicht in erster Linie als ein mitunter durchaus herausforderndes Unterrichtsfach erlebt werden, das für einen bestimmten Schulabschluss benötigt wird. Ich wünsche mir, dass deutsche Jugendliche in Frankreich und seiner Sprache einen wichtigen Baustein europäischer Identität und internationaler Zusammenarbeit erkennen.“ Und das FranceMobil hat genau dazu einen großartigen Beitrag geleistet – Merçi FranceMobil et à bientôt!