Ahoi BBS Boppard!
Studienfahrt der Fachschule Sozialwesen nach Hamburg
Mit viel Freude und großem Interesse erkundete die Bopparder Fachschulklasse der angehenden Erzieher und Erzieherinnen (FSSt21b) zusammen mit ihren Lehrerinnen Maren Lipp und Sonja Gohl an drei Tagen die Hamburger Kita-Landschaft. Dazu gehörten Besuche ausgewählter Einrichtungen und ein lebhafter Austausch mit den Fachkräften vor Ort. Die Stärkung der Klassengemeinschaft durch gemeinsame Aktivitäten kam auch nicht zu kurz.
Die BBS Boppard bildet seit Jahren mit großem Erfolg Erzieherinnen und Erzieher berufsbegleitend aus, d.h. die Ausbildung verteilt sich auf zwei Tage Theorie und drei Praxis in einer sozialen Einrichtung der Kinder- und Jugendpflege. Dieser Ausbildungsweg erfreut sich großer Beliebtheit, da er von Beginn an Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt. Die Bildung einer gelingenden Klassengemeinschaft ist hier besonders wichtig, da die Schülerinnen und Schüler nur an zwei Tagen in der Woche zusammenkommen. An diesem Punkt setzte die Initiative von Maren Lipp und Sonja Gohl an: Mit einer Studienfahrt an die Elbmetropole sollte die Klasse fachliche Einblicke in die konkrete Arbeit von Kitas im Hamburger Stadtstaat gewinnen und gleichermaßen durch gemeinsame Erlebnisse ihr Gemeinschaftsgefühl stärken. An Einsatzbereitschaft ließ es die Klasse nicht mangeln, denn für etliche von ihnen begann der Donnerstag schon frühmorgens um 4 Uhr, um pünktlich um 6 Uhr am Hauptbahnhof Koblenz zu sein, von wo es mit dem Zug gemeinsam an die Elbe ging. Zudem wurde der eigentlich freie Samstag investiert, um diese Fahrt zu ermöglichen.
In Hamburg vertieften die Hospitationen mit dem anregenden fachlichen Austausch das Wissen um verschiedene Konzepte und Modelle der frühkindlichen Bildung: „Durch die Hospitationen konnten wir an Themen des Unterrichts anknüpfen, zum Beispiel die ‚Lernwerkstatt‘ oder das ‚Offene Konzept‘. Besonders wichtig finde ich die Auseinandersetzung mit den bundeslandspezifischen konzeptionellen Besonderheiten“, hob Maren Lipp den Erkenntniswert der Besuche hervor. Das bestätigte auch Sonja Gohl: „Unsere Auszubildenden arbeiten überwiegend in ländlichen Gebieten, die Einrichtungen dort haben großflächige Außengelände. In der Großstadt Hamburg sieht das zum Teil anders aus. Hier findet sich z.B. eine Kita mit knapp 200 Kindern im 4. Stock mitten in einer Fußgängerzone und das Außengelände für die Kinder liegt auf dem Dach. So kann es halt auch gehen.“
Neben dem professionellen Blick auf die Hansestadt saugte die Klasse mit dem Besuch der Elbphilharmonie und der Hafenrundfahrt auch einen Eindruck vom Lebensgefühl am ‚Tor zur Welt‘ auf. „Das war eine runde Sache“, freute sich Maren Lipp schon bei der Ankunft in Koblenz am Samstagabend. Auch Wochen später wirkte die Fahrt noch produktiv im Unterricht nach. „Wir kommen immer wieder auf unsere Hospitationen zurück, manches wird kritisch gesehen, teilweise werden aber auch in der eigenen Kita Dinge mit anderen Augen gesehen.“ Für alle Beteiligten zeigt dies, wie wichtig es ist, den zukünftigen Erziehern und Erzieherinnen vielfältige Einblicke in unterschiedliche professionelle Kontexte zu ermöglichen. Dies stärkt die eigene Reflexionsfähigkeit und weitet den fachlichen Horizont.