„Mitmachen motiviert!“

Gemeinsame Fortbildung für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der BBS Boppard

Wie funktionieren Lernen und Arbeiten in der Gemeinschaft? Was passiert, wenn es nicht funktioniert? Welche Regeln gelten und wer kümmert sich darum? Unter diesen Leitfragen erarbeiteten Lehrkräfte und Schüler/-innen in mehreren Workshops Richtlinien zur Gestaltung einer Schulverfassung. Und sie erarbeiten die Schulverfassung gemeinsam für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft: Diese Praxis des Mitmachens, Mitdenkens und Mitgestaltens bedeutet für die BBS Boppard gelebte Partizipation.

Schulverfassung – was soll das?

Die Schulverfassung stellt ein Konsenspapier dar, mit dem sich die gesamte Schulgemeinschaft auf bestimmte Leitlinien, Instrumente und Verfahrensweisen verständigt, um das Zusammenleben am Lernort Schule zu regeln. „Das ist nicht irgendein Papier, das soll unsere gelebte schulische Wirklichkeit abbilden“, formulierte Volker Buchberger, der Sprecher der schulischen Steuergruppe, zur Begrüßung seinen Wunsch für das Arbeitsergebnis der gemeinsamen schulinternen Fortbildung. Schulleiterin Gabriele Wingender bekräftigte: „Lassen Sie uns gemeinsam unsere Schule als einen Begegnungsort für alle gestalten, die hier arbeiten und lernen.“

Mit diesem Appell im Ohr ging es in die Arbeitsgruppen, die sich mit verschiedenen Bausteinen der zukünftigen Schulverfassung beschäftigten: Hausordnung, Leitbild, Gremienarbeit und Beschwerdemanagement sollen die Eckpfeiler der künftigen Schulverfassung sein. Rund 100 Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, die Mitarbeiterinnen des Schulbüros, Hausmeister, Elternvertreter und die Schulsozialarbeiterin trugen Ideen zusammen, um das gemeinsame Arbeiten und Lernen auf eine tragfähige Basis zu stellen – und dies im Bewusstsein, dass das am besten trägt, was von allen getragen, d.h. entwickelt und vereinbart wird.

In Workshops zur Formulierung eines Leitbildes beispielsweise einigten sich die Teilnehmenden nach engagierter Diskussion, redaktionellem Brainstorming und kreativer Formulierungsarbeit auf einen sprachlich pointierten Formulierungsvorschlag, der die Inhalte des Leitbildes auf das Wesentliche reduziert. Demnach beantwortet die Formel „begegnen – achten – gestalten“ die zentrale Frage: „Was leitet uns an der BBS Boppard in unserem schulischen Handeln?“ Neben solchen konkreten Kernbotschaften entstanden weiterhin Zielvorstellungen und konkrete Anforderungen für die Ausgestaltung von Schule als Lebensraum, wie z.B. der Wunsch nach einem schulöffentlichen „Kummerkasten für Anliegen an den Hausmeister“ und anderes mehr, worüber sich alle Beteiligten bei der abschließenden Ergebnispräsentation lebhaft austauschten.

War es das jetzt?

„Nein, sicher nicht: Wir alle hier sind uns einig, dass der Prozess des Mitmachens und Mitgestaltens von Schule als Lebensraum auf einem guten Weg ist und zielstrebig fortgeführt werden muss“, fasste Volker Buchberger zusammen. Schülersprecher Pascal Andaloussi bekräftigte dies: „Was ich hier an der Schule besonders gut finde, ist, dass wir als Schüler uns mit den Lehrkräften auf Augenhöhe begegnen. Ich habe mich schon früh für diese Schule entschieden, weil ich wusste, dass Schüler hier aktiv mitgestalten können.“ Über solche Rückmeldungen freute sich Schulleiterin Wingender in ihrem Schlusswort: „Partizipation, also Teilhabe, ist der Nerv der Zeit, ein hohes Gut, das von uns gelebt wird und weiter gestärkt werden soll“. Ziel der BBS Boppard sei es, alle am Schulleben Beteiligten aktiv in die Mitgestaltung des Schullebens zu integrieren, um den Anspruch „Schule als Lebensraum“ weiter voranzutreiben.